Für jede Anwendung das passende Filtersystem
Egal ob man morgens in einer Filtertüte sein Kaffeepulver mit heißem Wasser übergießt oder den Kolben seiner French Press runterdrückt, man betreibt Filtration. Doch um zu begreifen, wie ausgeklügelt, universell und vor allem global man die Kunst des Filtrierens ausüben kann, muss man die Eaton Technologies GmbH in Zingsheim besuchen, „einen Global Player mit einer starken regionalen Verankerung“, wie Landrat Markus Ramers Eaton in seiner Begrüßungsansprache zum 35. Unternehmerfrühstück „viertelvoracht“ bezeichnete. Rainer Santema, Leiter S-Firmenkundencenter, fügte hinzu, dass Produkte von Eaton eine entscheidende Rolle in zahlreichen Branchen spielten, „indem sie sicherstellen, dass Flüssigkeiten und Gase sauber und frei von Verunreinigungen bleiben.“
So ist Eaton beispielsweise in der industriellen Fertigung, in der Wasseraufbereitung, aber auch in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie tätig. „Das Unternehmen Eaton ist ein Paradebeispiel dafür, wie technologische Spitzenleistungen und verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln Hand in Hand gehen können“, lobte Santema die Zingsheimer Filtrationsexperten vor allem auch hinsichtlich ihres sozialen Engagements.
„Wir haben gute Beziehungen zu Kunden aus der Chemie, Pharmazie, Automobilindustrie und der Zerspantechnik, die wir schon seit vielen Jahren begleiten und deren Sonderwünsche wir stets erfüllen“, berichtete Frank Splettstößer vom Unternehmen Eaton. Man habe einen hohen Anspruch an Qualitätssicherung und den Kunden-Support, was sich auch an den sehr geringen Reklamationen zeige, und sei mit Außendienstmitarbeitern in den meisten europäischen Ländern vertreten. Allein in Deutschland beschäftige man sieben Mitarbeiter im Außendienst.
Der Unternehmenssitz in Zingsheim wurde 1987 gegründet. Damals zog die Loeffler-Filtertechnik, die bis dato in Iversheim produzierte, an den neuen Standort. Aktuell werden in Zingsheim ungefähr 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die Produktionsfläche umfasst gut 2000 Quadratmeter. Seit 1987 gab es eine ganze Reihe von Akquisitionen. 1999 kam beispielsweise die GAF Filter Gruppe hinzu, 2006 Ronningen-Petter, 2011 Internormen und Begerow, so dass sich das Filterspektrum von Eaton immer mehr erweiterte und man mittlerweile auch im Bereich der Getränkefiltration (Bier, Wein und Limonaden) ebenso Fuß gefasst hat wie bei der Blutplasmafiltration.
Heute ist der Sitz in Zingsheim das Headquarter der Eaton Technologies GmbH, zu der drei weitere Produktionsstandorte in Sint Niklaas (Belgien), Langenlonsheim (Rheinland-Pfalz) und Altlußheim (Baden-Württemberg) gehören.
Stolz ist das Unternehmen nicht nur auf seine eigenen hohen Qualitätsanforderungen, sondern ebenso auf seine hohen Sicherheitsansprüche. „So sind wir in der Produktion, wo etwa mit scharfkantigen Blechen gearbeitet wird, seit knapp 1000 Tagen unfallfrei“, freute sich Splettstößer.
Das große Feld der Filtration stellte sodann der Technische Einkaufsleiter Uli Latz vor. In Zingsheim produziere man vor allem Beutel- und Kerzenfiltergehäuse, berichtete er. „Die Produkte, die wir anbieten, fangen im Bereich der Mikrofiltration bei 0,2 Mikrometer an und gehen bis hinauf zu gröberen Sieben für Abscheidungen im Millimeterbereich“, so Latz.
6000 Gehäuse pro Jahr
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „viertelvoracht“ konnten eine ganze Reihe von weiteren Filtersystemen bestaunen wie etwa einen Siebkorbfilter, einen automatischen Rückspülfilter oder auch Filter, die sich selber reinigten. Insgesamt werden am Standort Zingsheim 6000 Gehäuse pro Jahr gefertigt. In einem Impulsvortrag zeigte die Human-Resources-Managerin Maria Kirchner, wie man mit sozialem Engagement die Mitarbeiterbindung stärken kann, um so etwas gegen die allgemein bekannten Probleme wie beispielsweise den Fachkräftemangel zu unternehmen.
Gemeinsam erarbeitete Projektideen seien hilfreich, um das Zusammengehörigkeitsgefühl der Mitarbeitenden zu stärken. Um Projekte zu generieren, empfahl sie unter anderem, die persönlichen Kontakte der Mitarbeiter zu nutzen, Ideen aus den Teams zu sammeln, eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit zu pflegen sowie die Ideen dann auch gemeinsam umzusetzen.
Konkret für das Unternehmen Eaton heißt dies: Man beteiligt sich an einem sogenannten „Day of Caring“. Dabei stellen Unternehmen ihre Mitarbeitenden für einen Tag lang frei, damit sich diese sozial engagieren können. So waren die Eaton-Mitarbeitenden beispielsweise im Tierheim Mechernich aktiv, um Tierunterkünfte zu säubern oder Rasen zu mähen. Sie werden aber auch fürs Ehrenamt freigestellt. „So springt, wie vor zwei Wochen, auch schon mal der Geschäftsführer selber ein, damit der Kollege seinen Hochwassereinsatz beruhigt zu Ende führen kann“, berichtete Kirchner.
Den Hochzeitstag vergessen
Man beteilige sich des Weiteren an globalen Spendenaktionen (Erdbeben Türkei), betreibe Vereinssponsoring und unterstütze Projekte lokaler Partner wie beispielsweise die Kita Zingsheim. Dort zeigte Eaton-Mitarbeiter Mark Michels Sechsjährigen, wie man Metall bearbeitet. Denn damit kennt sich der Mann auf mehrfache Weise gut aus. Der 43-Jährige hat nicht nur bei Eaton seine Ausbildung zum Industriemechaniker absolviert, sondern seinen Job auch zum Hobby werden lassen, indem er eines Tages begann, aus Metall Kunstinstallationen zu kreieren.
„Es ging damit los, dass mal ein Kollege seinen Hochzeitstag vergessen hatte und noch ganz schnell ein Geschenk benötigte“, berichtete Michels. „Da habe ich dann rasch etwas zusammengeschweißt.“ Doch die Exponate wurden immer größer. Was der Künstler heute so „zusammenschweißt“ konnten die Unternehmerinnen und Unternehmer im Garten der Firma Eaton betrachten. Dort nämlich fanden sich so allerhand Spinnen, Skorpione, Libellen, Fische, Frösche und auch Phantasiewesen, die Michels aus altem Metallschrott hergestellt hatte. Die Größe einiger Skulpturen war dabei beeindruckend, so konnte es eine der Spinnen durchaus mit Hagrids Aragog aufnehmen. Doch auch kleinere Arbeiten zeigten, dass Michels über sehr viel Phantasie verfügt. Wer würde sonst auf die Idee kommen, in einem ausgedienten Spatenblatt den Korpus eines Geiers zu sehen?
Dass nicht nur Mark Michels mit Eaton zufrieden ist, zeigt die simple Statistik, aus der hervorgeht, dass ein Drittel der Mitarbeitenden dem Unternehmen schon seit über 20 Jahren die Treue halten.