Nachhaltiges Wassermanagement
Die Zülpicher Börde ist von einer negativen klimatischen Niederschlagsbilanz geprägt und bedarf angesichts der zusätzlich vorhandenen negativen Grundwasserbilanz ein Konzept, welches es den landwirtschaftlichen Betrieben ermöglicht, die verschiedenen Kulturen mit ausreichend Wasser zu versorgen.
Die lokalen Grundwasserentnahmen (Trinkwasser & Industrie) führen in Kombination mit dem bergbaulichen Einfluss zur Grundwasserabsenkung in den Förderhorizonten. Auch die Auswirkungen der Sümpfungsmaßnahmen des Tagebaus Inden sind zu erkennen. Diese Situation wird sich nach Modellprognosen der Grundwasserstandentwicklung erst nach dem Jahr 2050 allmählich verbessern.
Aus wasserwirtschaftlicher Sicht können, bedingt durch die negative Grundwasserbilanz im Bereich der Rurscholle, bereits heute großräumig zum Teil keine Grundwasserentnahmen mehr gewährt werden.
Die Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser in der Landwirtschaft ist international eine weit verbreitete Praxis, aber in Deutschland bisher auf einige wenige Anwendungsbeispiele beschränkt, auch wenn hier steigendes Potential gesehen wird. In der EU-Richtlinie 2020/741 werden Mindestanforderungen an die Qualitätskriterien für die landwirtschaftliche Wiederwendung von behandeltem Abwasser genannt.
Hierzu wurde die Durchführung einer vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr geförderten Machbarkeitsstudie im Rahmen des Projektes zum nachhaltigen Wassermanagement mit Wasserwiederverwendung in der Zülpicher Börde zum 31.03.2024 abgeschlossen. Die Machbarkeitsstudie diente dazu, weitere Schritte in Bezug auf ggf. weitergehende Untersuchungen oder eine direkte großtechnische Implementierung abzuleiten und zu definieren.
Die Untersuchungen der Machbarkeitsstudie ergaben, dass die Qualität des aufbereiteten Prozesswassers der Kläranlage der Hochwald Foods GmbH bereits ohne zusätzliche Reinigungsschritte als hochwertig (Güteklasse B) eingestuft wird. Durch einen zusätzlichen Desinfektionsschritt mittels UV-Behandlung wird die Güteklasse A erreicht.
Basierend auf den in der Machbarkeitsstudie erzielten Ergebnissen soll das aufbereitete Prozessabwassers der Hochwald Foods GmbH in einem Pilotprojekt in der Praxis erprobt werden. Zusätzlich soll im Pilotprojekt der Effekt der Bewässerung auf den Boden untersucht und die Eignung des Prozessabwassers im Hinblick auf verschiedene Bewässerungssysteme analysiert werden.
Nähere Informationen könne Sie dem Abschlussbericht entnehmen.