Zielerreichung
Die Versorgung mit leistungsfähigen Breitbandnetzen liegt vorrangig in der Hand von privatwirtschaftlichen Unternehmen (Netzbetreibern).
Wo ein privatwirtschaftlicher Ausbau der Netzbetreiber aus wirtschaftlichen Gründen oder durch erschwerte Bedingungen nicht erfolgt, unterstützen Bund und Länder den Ausbau der Breitbandbandnetze durch Förderprogramme.
Grundsätzlich sollen im Rahmen der Förderprogramme insbesondere solche Regionen unterstützt werden, in denen ein privatwirtschaftlicher Ausbau bedingt durch erhebliche Erschwernisse besonders unwirtschaftlich ist. Hierzu gehören zum Beispiel großflächige Gebiete mit geringer Einwohnerzahl.
Der Kreis Euskirchen ist insgesamt ländlich geprägt, weist viele Waldflächen auf und zeichnet sich durch eine hügelige Topografie, teilweise mit gewundenen Tallagen und bandartigen Siedlungsstrukturen aus. Insbesondere die südlichen Kreisgebiete sind aufgrund dessen weniger attraktiv für einen privatwirtschaftlichen Ausbau.
Da die Digitalisierung zunehmend alle Lebensbereiche bestimmt und die Verfügbarkeit von Breitband mehr und mehr zu einem entscheidenden Standortfaktor wird, müssen jetzt die digitalen Infrastrukturen für die Zukunft geschaffen werden.
In Abstimmung mit den kreisangehörigen Kommunen ist beabsichtigt, den Ausbau von leistungsfähigen Breitbandnetze weiter voranzutreiben und die digitale Entwicklung zu forcieren. Wo kein privatwirtschaftlicher Eigenausbau erfolgt, sollen Fördermittel von Bund und Land NRW in Anspruch genommen werden. Der Kreis Euskirchen tritt dabei als bündelnder Antragsteller für die elf kreisangehörigen Kommunen auf und realisiert die Projekte als gemeinsame Aufgabe.
Um einen kreisweiten Überblick über die Versorgungslage und die Eigenausbauabsichten der Netzbetreiber zu erhalten, hat der Kreis eine Masterplanung erstellt, in der sämtliche Aspekte des funk- und leitungsbasierten Breitbandnetzes zusammengetragen und kommunenübergreifend bewertet werden. Die Masterplanung erfasst die aktuelle Versorgungslage sowie die noch unterversorgten Gebiete und Standorte und beinhaltet die konzeptionelle Ausarbeitung, wie diese Bereiche entweder durch Eigenausbau eines Netzbetreibers oder aber mit Fördermitteln angebunden werden können. Ziel ist, eine gigabitfähige Versorgung auf Kreisebene bereitzustellen. Die Masterplanung unterstützt die Vorbereitung von zukünftigen Förderanträgen zum „Graue-Flecken“-Programm und zeigt mögliche Synergien zwischen potentiell förderfähigen und eigenwirtschaftlich auszubauenden Anschlüssen auf.
Im Rahmen einer öffentlichen Versorgungsabfrage zur Masterplanung zeigte sich, dass es nun auch im Kreis Euskirchen privatwirtschaftliche Eigenausbauabsichten gibt, die eine Versorgung zahlreicher Gebiete erwarten lässt. Basierend auf den Meldungen der Netzbetreiber wurden bereits potenzielle Gebiete für den Eigenausbau identifiziert und hierzu Gespräche mit den Netzbetreibern geführt.
Der Fokus der Kommunen und des Kreises liegt nun darauf, den privatwirtschaftlichen Glasfaserausbau vorantreiben und möglichst wenige Gebiete in ein neues Förderverfahren
einzubringen. Hierzu werden die Gespräche mit den Netzbetreibern intensiviert.
In einigen Kommunen starteten die Netzbetreiber bereits ihre Vorvermarktungsphasen.