Überflutungen und Hochwasser treffen nicht nur Menschen, die in flussnahen Gebieten leben, sondern auch in anderen Regionen. Dies ist spätestens durch das Starkregenereignis 2021 deutlich geworden. Die Bewusstseinssensibilisierung für das Starkregenrisiko und die daraus resultierenden Gefahren durch z.B. Überflutungen sind ein wichtiger Schritt für eine gezielte Vorsorge.
Das extreme Starkregenereignis vom 14.07.2021 lag außerhalb des bisher Bekannten. Im Allgemeinen wird von Starkregen gesprochen, wenn sehr große Niederschlagsmengen in relativ kurzer Zeit auf ein meist räumlich begrenztes Gebiet fallen. Vorwiegend geschieht dies in den Sommermonaten von Mai bis September in Verbindung mit Gewitterzellen. Besonders kleine Einzugsgebiete reagieren mit schnell ansteigenden Wasserständen stark auf die lokal auftretenden Niederschlagsmengen. Auf Grund des plötzlichen Auftretens sind präzise Vorhersagen praktisch nicht möglich. Warnungen können nur sehr kurzfristig ausgegeben werden.
Starkregen kann, vor allem nach einer vorherigen trockenen Periode, dazu führen, dass der Boden plötzliche, sehr hohe Niederschläge nicht mehr aufnehmen kann. Dadurch fließt das Wasser nur oberflächig ab und staut sich das Wasser in tiefer gelegenen Bereichen, zum Beispiel Kellern oder Tiefgaragen.
In abschüssigem Gelände wie in den Tälern des südlichen Teils des Kreises Euskirchen kann Starkregen eine Hochwasserwelle auslösen, die auch Gebiete überschwemmen kann, die von dem Unwetter nicht direkt oder weniger stark betroffen waren. Diese sogenannten Sturzfluten können überall entstehen und hohe Fließgeschwindigkeiten erreichen.