Der Bau des Aus- und Weiterbildungszentrums für digitale und klimaneutrale Mobilität, kurz AWM, in Mechernich nimmt immer konkretere Züge an. Am 6. Dezember beauftragte die RVK das Unternehmen agn Niederberghaus & Partner GmbH als Generalplaner für das große Projekt. Die Ingenion GmbH wurde zugleich für die Planung und den Bau der im AWM integrierten öffentlichen Wasserstofftankstelle samt Elektrolyseur zur Produktion von grünem Wasserstoff beauftragt.
Damit baut die RVK als erstes Unternehmen im öffentlichen Nahverkehr eine Wasserstofftankstelle in Verbindung mit einem eigenen Elektrolyseur, um eigenen grünen Wasserstoff zu produzieren und zu vertanken. Besonders erfreulich für die Region: Die Tankstelle wird nach ihrer Fertigstellung auch für die Allgemeinheit zugänglich sein.
Klimaneutralität im Fokus des AWM
Im AWM werden ein Elektrolyseur und eine Photovoltaik-Anlage errichtet, um Busse zukünftig mit grünem Wasserstoff zu versorgen. Diese innovative Lösung verdeutlicht das Engagement der RVK für den Klimaschutz und die Förderung nachhaltiger Mobilität mit und für den Kreis Euskirchen. Das spiegelt auch die klima- und ressourcenschonende Bauweise wider. Das AWM soll komplett klimaneutral betrieben werden und stellt somit ein Leuchtturmprojekt in der Region dar und verfolgt die Ziele des Strukturwandels, vor allem in puncto Arbeitsplatzund Antriebstransformation. In Mechernich wird eine Ausbildungs- und Lehrwerkstatt errichtet, die sich ausschließlich auf die Wartung und Instandsetzung von Bussen mit alternativen Antrieben konzentriert.
Dr. Marcel Frank, Geschäftsführer der RVK: „Das AWM ist ein besonderes Leuchtturmprojekt für uns. Zum einen werden wir dort dem Fachkräftemangel mit einer starken Möglichkeit zur Aus- und Weiterbildung begegnen können. Mit dem Bau des ersten Elektrolyseurs bei einem ÖPNV-Unternehmen gehen wir dabei den innovativen Weg weiter, den wir mit unseren mittlerweile über 100 Wasserstoffbussen begonnen haben. Wir wollen weiter in diesem Feld vorangehen und neue Möglichkeiten ausloten“.
Das AWM wird ausschließlich auf alternative Antriebstechnologien wie Wasserstoff und Elektromobilität setzen. Der Bau markiert einen bedeutenden Meilenstein in Richtung Nachhaltigkeit für die RVK und den Kreis Euskirchen mit Blick auf die klimafreundliche Energieversorgung und Stärkung der Infrastruktur in der Region. Es wird erwartet, dass das Projekt die regionale Mobilität nachhaltig verändern und zur Vorbildfunktion für andere Verkehrsgesellschaften in Deutschland werden wird. Die Errichtung und Betrieb der Wasserstofftankstelle und des Elektrolyseurs werden im Rahmen des Aufrufes des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP II) gefördert. Beide Investitionsprojekte wurden über das NIP II des Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit Bundesmitteln aus den Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) bewilligt und durchliefen das SofortprogrammPlus der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR).
Markus Ramers, Landrat des Kreis Euskirchen: „Der Kreis Euskirchen hat sich frühzeitig zu den Chancen der Wasserstofftechnologie bekannt und wir arbeiten daran, dieses zukunftsweisende Thema gemeinsam mit allen beteiligten Partnern voranzutreiben. Mit der Errichtung einer öffentlichen Wasserstofftankstelle machen wir nachhaltige Mobilität für die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft direkt greifbar. Es bleibt nicht bei theoretischen Konzepten, sondern wird zu einer greifbaren Realität und einem praktischen Schritt in Richtung Klimaschutz.“
Die Ingenion GmbH aus Hamburg wird mit der Lieferung, Errichtung und Inbetriebnahme einer Wasserstofftankstelle samt Elektrolyseur zur Eigenproduktion von grünem Wasserstoff beauftragt. Die Tankstelle wird dann täglich über 30 Busse mit Wasserstoff betanken können. Die eigene Wasserstoffproduktion auf dem AWM erfolgt durch eine 2x1MW PEM Elektrolyse.
Zentrales Element für die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften
Das AWM wird zukünftig die neue Wirkungsstätte der RVK-Akademie sein, die ausreichend Platz für Schulungsräume, einer Verwaltung, Showroom und Übernachtungsmöglichkeiten erhält. Passend zu den theoretischen Skills, die in den Räumen künftig vermittelt werden, wird das AWM aber auch ein Highlight für praxisbezogene Inhalte realisieren. Mit einer rund 38.000 m² großen Fahrsicherheitsfläche können dort Fahrstunden und –sicherheitstrainings absolviert werden, um (künftige) Fahrpersonale in ihrer Aus- und Weiterbildung optimal auszubilden. Die Grundfläche des Gebäudes und der anliegenden Halle beträgt ca. 14.000 m ².
FOTO: Eine erste Visualisierung, wie das künftige Aus- und Weiterbildungszentrum in Mechernich aussehen könnte. Foto: RVK/agn