Martina Köstner und Andrea Detampel mussten nicht lange überlegen, als die Anfrage aus dem NRW-Ministerium für Kinder, Jugend und Familie kam. Die beiden sind „Fachkräfte für Inklusion“ beim Kreis Euskirchen. Ihre Aufgabe ist es, Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und Familien aufzusuchen und zu beraten, immer wenn es Fragen und Sorgen rund um die Entwicklung von Kindern zwischen 0 und 6 Jahren gibt. Für das Ministerium war dies der Anlass, die beiden Mitarbeiterinnen der Kreisverwaltung als Referentinnen zu einem landesweiten Fachtag nach Oberhausen einzuladen. Das Engagement des Kreises Euskirchen sei auf diesem Gebiet beispielhaft. Andere Kommunen könnten davon profitieren und erfahren, wie sie die inklusive Arbeit im Bereich der Frühen Hilfen optimal umsetzen.
Seit Anfang 2020 sind Martina Köstner und Andrea Detampel in der Abteilung „Jugend und Familie“ als „Fachkräfte für Inklusion“ tätig. „Das gemeinsame Aufwachsen von Kindern ist ein Grundrecht, eine Chance und auch eine Herausforderung für alle Beteiligten“, sagt Andrea Detampel. Und das gelte auch unabhängig von möglichen Entwicklungsverzögerungen oder Behinderungen. „Das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz gibt die Inklusion als eine Zielbestimmung der Jugendhilfe vor.“
Das Vorgehen sei stets einzelfallorientiert, um innerhalb kurzer Zeit die individuelle Situation der Familie und der Einrichtung der Kindertagesbetreuung bezogen auf Ressourcen und Problemlagen ganzheitlich zu erfassen. „Durch die pädagogische Beratung sowie Vermittlung zu weiteren Hilfsangeboten können negative Entwicklungsverläufe frühzeitig verhindert werden“, ergänzt Martina Köstner. Das Angebot könne kostenfrei und ohne Antragstellung wahrgenommen werden.
Über ihre Alltagserfahrungen berichteten die beiden Pädagoginnen jetzt auf dem Fachtag „Frühe Hilfen inklusiv gestalten“ in Oberhausen, und zwar auf Einladung der Landeskoordinierungsstelle Frühe Hilfen NRW. „Das Interesse und die Resonanz waren ausgesprochen positiv“, resümiert Teamleiterin Martina Hilger-Mommer im Anschluss. Der Workshop sei mit über 60 Interessierten sehr gut besucht gewesen. „Unser Engagement und unsere Begeisterung für das Thema konnten wir gut vermitteln.“
Das Beratungsangebot der Fachkräfte für Inklusion steht allen Familien mit einem Kind zwischen 0 bis 6 Jahren, die im Kreis Euskirchen leben, kostenfrei zur Verfügung. Kontakt: andrea.detampel@kreis-euskirchen.de, Tel. 02251 / 936 und martina.koestner@kreis-euskirchen.de, Tel. 02251 / 15-983.
FOTO: Sie informierten beim Fachtag in Oberhausen über ihre Erfahrungen als „Fachkräfte für Inklusion“: (v.l.) Martina Hilger-Mommer, Andrea Detampel und Martina Köstner. Foto: Kreis Euskirchen